• Warum ist der Talar in der evangelischen Kirche schwarz?
    Der Talar wurde erst 1811 durch eine Kabinettsorder König Friedrich Wilhelms III. in Preußen für Geistliche, Richter und königliche Beamte eingeführt. In der Reformationszeit waren im Bereich der lutherischen Kirchen die Messgewänder häufig in Gebrauch geblieben. Martin Luther trug selbst zu den Abendmahlsfeiern noch Messgewänder, lediglich zur Predigt den schwarzen Rock der damaligen theologischen Universitätsprofessoren. Nach 1811 ist der Talar in Deutschland zur Amtstracht und durch ihren Gebrauch zur gewohnten liturgischen Kleidung der evangelischen Pfarrer geworden.

    Durch das Tragen des schwarzen Talars soll einerseits der informative, lehrende Charakter des evangelischen Gottesdienstes betont werden, bei dem die Verkündigung des Wortes Gottes in der Predigt im Mittelpunkt steht. Andererseits tritt durch die Kleidung die Person des Liturgen bzw. der Liturgin in den Hintergrund.

    Zur Amtskleidung evangelischer Geistlicher gehört neben dem Talar auch das weiße Beffchen. Es war ursprünglich zum Schutz des Talares vor dem Bart des Geistlichen gedacht. Diese Schutzfunktion wird zwar häufig nicht mehr benötigt, dennoch gehört das Beffchen weiterhin zur Amtstracht.